Die Nationalparkgemeinde Tadten
mit ihren 1.447 Einwohnern liegt am Übergang des burgenländischen Seewinkels in die ungarische Puszta im südöstlichen Teil des Bezirkes Neusiedl am See. Schon im Jahr 1357 wurde Tadten als “Tetun” erstmals urkundlich erwähnt. Von einer Besiedelung bereits im 2. Jahrhundert zeugt die Ausgrabung eines römischen Steinkistengrabes.
Südlich der Ortschaft bis zur ungarischen Staatsgrenze am Einserkanal erstreckt sich das Naturparadies des Waasen-Hanság, eine Oase der Ruhe und Entspannung. Hier wurde zum Schutz der Großtrappe ein großer Teil des Hanság zur Bewahrungszone des Nationalparks Neusiedlersee – Seewinkel erklärt. Die Großtrappe ist mit ihrem Gewicht bis zu 16 kg der schwerste flugfähige Vogel der Welt. Besonders zur Trappenbalz bietet der Waasen-Hanság mit seiner einzigartigen Flora und Fauna ein beliebtes Ausflugsziel für Naturfreunde. Auf dem Hanság-Radweg ist dieser Teil des Nationalparks bei einer gemütlichen Fahrt rasch zu erreichen.
Fast alle Feldwege rund um Tadten sind asphaltiert und zum Teil in das burgenländische Radwegenetz eingebunden. Man kann sich allerdings auch seine eigenen Routen „erradeln“ und wird möglicherweise außer einem starken Gegenwind keine Mühe haben. Während des Radfahrens kann man die gepflegten Weingärten in den Tadtener Rieden bewundern. Es gibt noch etwa zehn Weinbauern, die ihre Trauben selbst keltern und das Ergebnis kann sich sehen und verkosten lassen.
Bei österreichweiten Verkostungen und Prämierungen sind die Tadtener Winzer regelmäßig auf den Spitzenplätzen zu finden. Ende November öffnen die Weingüter im Rahmen der “nachLESE” zwei Tage lang ihre Kellertüren und laden zur Verkostung. Über 1.200 Personen nahmen in den letzten Jahren an dieser Veranstaltung teil.
Tadten war auch in früherer Zeit landwirtschaftlich stark geprägt. War es vor 100 Jahren das Heu, das zum Militär der k.u.k. Monarchie und nach Wien geliefert wurde, stiegen die Landwirte in späteren Jahren auf die Produktion von Freilandgemüse um. Schon vor dem EU-Beitritt erkannten die meisten die Zeichen der Zeit und spezialisierten sich in verschiedenen Sparten: Schafzucht; Kartoffel, Zwiebel, Knoblauch und die üblichen Feldfrüchte werden auf großen Flächen, meistens biologisch zertifiziert, angebaut.
Die Vereine des Ortes sind sehr aktiv und gestalten das Dorfleben ebenso mit wie die Freiwillige Feuerwehr.
Die kleine, aber liebenswerte Gemeinde Tadten liegt zwar ein bisschen abseits der Verkehrsströme, kann aber per Bus und über den Bahnhof von St. Andrä am Zicksee von überall her erreicht werden. Die Gemeinde liegt in der Gegend Österreichs, wo es die meisten Sonnenstunden gibt. Diese lassen die kurzen Wintermonate mit meistens wenig Schnee bald vergessen!